Immer mehr Unternehmen in Deutschland werben damit, dass sie auf Ökostrom setzen. Als Großabnehmer von Strom könnten Unternehmen durch den Bezug von Ökostrom einen entscheidenden Beitrag zum Ausbau erneuerbarer Energien leisten. Wie aber eine aktuelle Befragung der DUH unter den 66 größten Stromverbrauchern in Deutschland zeigt: Eine große Zahl an Unternehmen betreibt mit der Ausweisung von Ökostrom Greenwashing. Statt tatsächlich Strom aus erneuerbaren Energien zu beschaffen, setzen sie auf den normalen Strommix und kaufen zusätzlich günstige Grünstromzertifikate. Die Zertifikate kommen zum Beispiel von alten norwegischen Wasserkraftwerken. So wird Strom aus Kohle, Gas oder Atomkraft mithilfe der sogenannten Herkunftsnachweise lediglich umetikettiert. Dieses Vorgehen ist zwar legal, doch Kunden verstehen unter Ökostrom etwas ganz anderes. Investitionen in die Energiewende und den Klimaschutz sind mit dieser Praxis nicht verbunden, es werden keine neuen Erneuerbaren-Energien-Anlagen gebaut. Die DUH fordert von den Unternehmen und dem Gesetzgeber den Stopp von Greenwashing und mehr Transparenz für Kundinnen und Kunden.(ak)
Die Broschüre „Woher kommt der Ökostrom?“ finden Sie unter: www.duh.de/greenwashing-oekostrom/
Zitiert aus dem DUHwelt-Magazin 3/2021
Deutsche Umwelthilfe e.V. und Global Nature Fund | www.duh.de, www.globalnature.org | (Veröffentlichung genehmigt)